Nachdem wir soviel gelaufen sind und Rückenschmerzen hatten, beschlossen wir in einen Hammam zu gehen.
Hammam ist ein traditionelles Badehaus und streng nach Geschlechter getrennt. Da wir dafür nichts brauchten außer Traute suchten wir uns ein Hammam, das wir unterwegs gesehen hatten. Dass es in jedem Viertel mindestens 3 Hamanns gab, kam uns nicht in den Sinn. So liefen wir durch den Suk und suchten unser Hammam. Ohne Fragen kamen wir wirklich nicht weiter und endlich, nach 3km kreuz und quer, kamen wir am Hintereingang des Hammam an.
Riesige Holzscheite türmten sich und alles war sehr rußig und bedrohlich aus. Wir machten uns gegenseitig Mut und standen furchtlos im Hammam. Leider konnte ich nicht fotografieren, denn als die die Kamera auspackte schrien die Weiber wie am Spieß. Das war wirklich Mittelalter pur. Erst mussten wir uns nackt ausziehen und unsere Sachen in Große geflochtene Körper stecken. Unser Geld wurde in ein verschließbares Holzfach gelegt und dann wurden wir in eine dunkle, riesige Gewölbehalle geführt, die feucht und warm war. Im warmen feuchten dunklen Dunst saßen einige Frauen und schrubbten sich gegenseitig.
Jede von uns bekam ein persönliche Abschrubberin und es ist ein komisches Gefühl, wenn man wie ein Kind eingeseift und geschrubbt wird. Die Badefrauen waren bis auf ihre Unterhose nackt und die Brüste wackelten hin und her.
Die arme Hilde hatte eine riesige, dicke Schwarze, die recht fest zupackte. Jetzt saßen wir auf Matten und um uns jede Menge Eimer mit heißem Wasser. Mit schwarzer Seife und einem Peelingsschwamm wurden wir abgeschrubbt und staunten nicht schlecht wieviele kleine schwarze Schmutzröllchen sich aus der Haut lösten.
Wir sangen zusammen und lachten viel. Dann kamen wir in einen Massageraum und wurden massiert. Sauber und durchgeknetet saßen wir danach mit unseren Mädels zusammen und fühlten uns sehr relaxt.
Um 6h hatten wir eine Verabredung mit unserem Bergführer. Den Heimweg zu finden war eine Herausforderung und da wir auf dem Heimweg an schönen Läden vorbei kamen, die warme Djelabas hatten, kaufte ich mir noch unterwegs dieses warme Kleidungsstück, um nicht mehr so zu frieren.
Jetzt setzten wir uns mit Mustafa auf der Terrasse und besprechen unsere Bergtour…
Marokko 2018