Wir kauften für unsere Bergtour Obst, Datteln, Nüsse, Feigen und verstauten alles im Taxi. Die Fahrt ging weiter nach Arms, ein kleines Bergdorf, das wie eine Bienenwabe am Berg klebt.
Wir hielten vor einer Herberge. Die Berber waren sehr freundlich, die Zimmer einfach und sauber, die Berge hoch und kahl.
Wir losten unsere Zimmer aus, denn wir hatten ein Einzelzimmer und ein Doppelzimmer. Wir zogen uns die warmen Jacken an und gingen auf der Schotterstraße ins Dorf.
Die Leute leben hier wie im Mittelalter. Es gibt zwar Strom, doch die kleinen Häuser haben keine Öfen wie wir sie kennen. Wir sahen häufig Tonschalen mit einer Holzglut, auf der eine Tajine stand. Tajine ist ein Schmortopf aus Ton, sehr dick und schwer. Sie besteht aus einer dicken Tonschale und obendrauf ein Deckel, der aussieht wie eine Zipfelmütze.
Der Aufstieg war sehr anstrengend und die Höhenluft machte uns allen zu schaffen. Trotz Sonnenschein war es sehr kalt. Eisiger Wind von den schneebedeckten Gipfeln blies uns entgegen.
Meine Finger waren so kalt, dass ich kaum die Stöcke halten konnte.
Als wir oben am Plateau angelangt waren sahen wir weit unten das Dorf liegen und über uns der hohe, schneebedeckte Berg. Nun bekam Brigitte ein wenig Angst und wollte nicht mehr weiter.
Hilde, Mustafa und ich machten uns auf den Weg.
Überall sahen wir kleine Babyziegen, die gerade erst geboren waren. Erstaunlich wie diese Viecher in der Karstlandschaft noch Futter finden.
Der Aufstieg war schwer und steinig und wir kamen ins Schwitzen. Nach einigen Stunden zogen weiße Nebelschwaden aus dem Tal und es wurde eisig kalt. Die Temperatur war um die null Grad und wir froren.
Der Abstieg war noch anstrengender. Endlich sahen wir durch die Nebelfetzten unsere Herberge. Durchgefroren kamen wir an und Brigitte erwartete uns freudestrahlend. Bis auf die Knochen durchgefroren und hungrig bekamen wir erstmal einen heißen Tee und tauten langsam wieder auf.